An spaßbefreiten Tagen übernimmt meine Autokorrektur gekonnt den Job des Pausenclowns und führt ein extravagantes Eigenleben. Von hochpeinlich bis total sinnentstellend hat sie wirklich alles drauf.
Mein Mann beherrscht inzwischen schon fließend Autokorrektur – Soleil. Er wundert sich nicht mal mehr, wenn ich einen Käfig (=Käse) auf die Einkaufsliste schreibe und weiß auch die Bestellung von 200g Ghettofaust zielsicher mit „200g Ghee“ zu übersetzen.
In WhatsApp Gruppen rettet mich oft Lena, die inzwischen Screenshots meiner neuesten Fails sammelt, mich in Notfallsituationen auch mal per Adminfunktion korrigiert und sich anschließend per PN mit Sprachnachricht ausgiebigst gackernd für HÖHEPUNKTE bedankt. Gern geschehen. Wirklich. Wenn ich wegen diplomatischer Verwicklungen aufgrund des Selbstverwirklichungsbestrebens meiner Autokorrektur mal in ernsthafte Schwierigkeiten gerate, möchte ich bis dahin genügend Leumundszeugen um mich herum gesammelt haben, die mir aufgrund meines Unterhaltungsfaktors wohlgesonnen sind.
Übrigens ist die Autokorrektur lernfähig. Einmal falsch eingegeben, verwendet sie entsprechende Worte gern weiterhin im falschen Kontext. Das treibt mich echt in den Warenkorb… äh Wahnsinn. So kann ich echt nicht abtanzen… Quatsch arbeiten. Ich dreh da wirklich noch am Radioaktivität.
Und es liegt auch nicht daran, dass ich eine Brille bräuchte. Da hat mir mein Mann schon zwei aus dem Supermarkt mitgebracht als ich statt Birnen „Brillen“ per WhatsApp bei ihm bestellt habe.
[Soleil Völkl, 24.6.2024]