NGK-VR: Jugendhilfe und ME/CFS: Rechte, Verfahren und Handlungsoptionen für betroffene Eltern

September 2024
Sanem Arican
Fachanwältin für Familienrecht

Die Erkrankung ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrome), die auch als schwerste Form von Post Covid auftritt, wird häufig missverstanden, insbesondere wenn sie bei Kindern und Jugendlichen diagnostiziert wird. Ein zentrales Problem, das betroffene Familien erleben, ist die Fehldeutung der Krankheitssymptome durch unaufgeklärte Jugendämter und andere Institutionen. Fehlannahmen von mit dem Krankheitsbild nicht vertrauten Ärzten, Stigmatisierungen des Umfeldes und hohe Fehlzeiten in der Schule sowie eine eingeschränkte Teilnahme am Unterricht können zur Einleitung eines Verfahrens zur Überprüfung Kindeswohlgefährdung führen. Leider verfügen die Sachbearbeiter oft nicht über entsprechende Kenntnisse, da erforderliche Aufklärung noch immer fehlt.

Im Rahmen dieser Veranstaltung wird Rechtsanwältin Sanem Arican einen Einblick in die rechtlichen Grundlagen, Abläufe und Handlungsmöglichkeiten in solchen Fällen geben.

Wie sollten Eltern in der Kommunikation mit dem Jugendamt und anderen beteiligten Institutionen auftreten? Was ist im Falle eines Kindeswohlgefährdungsverfahrens zu beachten, und wie kann man sich präventiv vor Missverständnissen schützen? Inwieweit sollten Eltern mitwirken? Was sollte unbedingt vermieden werden? Was sollten Alleinerziehende beachten? Gibt es Schlichtungsstellen, die unterstützen können?

Inhalt:
  • Kindeswohlgefährdungsverfahren: Was ist das? Wie läuft ein solches Verfahren ab, und welche gesetzlichen Grundlagen kommen zur Anwendung? Welche Rechte und Pflichten haben die Eltern in einem solchen Fall und welche Rechte und Pflichten hat das Jugendamt? Was ist eine Inobhutnahme und wer darf sie anordnen und vornehmen?
  • Rechtsbegriffe verständlich erklärt: Wesentliche juristische Begriffe und Paragraphen werden erläutert, damit Eltern in Verfahren und in der Kommunikation mit Behörden gut informiert sind und sicher agieren können.
  • Vorwürfe und Missverständnisse: Wie sollte man reagieren, wenn Eltern fälschlicherweise vorgeworfen wird, sie wären überfürsorglich (“Helikoptermütter”) oder würden das Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom (Münchhausen by Proxy) zeigen?
  • Umgang mit dem Jugendamt: Wie verhält man sich in schwierigen Situationen? Was muss man bei der Kommunikation beachten? Was sollte man unbedingt vermeiden? Wann ist es ratsam, rechtlichen Beistand hinzuzuziehen? Welche Kosten können dabei entstehen und welche Unterstützungsmöglichkeiten gibt es hierfür?
  • Fallbeispiele aus der Praxis präsentieren mögliche Lösungsansätze und zeigen Gefahren und Chancen auf.

Einzelfälle können in der Veranstaltung aufgrund der Komplexität nicht besprochen werden, am Ende gibt es eine kurze Fragerunde, in der allgemeine Fragen beantwortet werden können.

Datum/Uhrzeit:

28.09.2024 (Sa) :: 20:00-21:30

Zielgruppe:

Die Veranstaltung ist für Eltern und gesetzliche Betreuer von an Post Covid und ME/CFS erkrankten Kindern konzipiert, d.h. das Angebot richtet sich an Erwachsene.

Es handelt sich um eine interne Veranstaltung der NichtGenesenKids Selbsthilfe-Community.

Referent/Referentin:

Sanem Arican
Fachanwältin für Familienrecht, Rechtsanwaltskanzlei Sanem Arican, Köln

http://www.kanzlei-arican.de

Veranstaltungsort:

Die Veranstaltung findet online über Teams statt. Der Zugangslink wird in der Ankündigungsgruppe der WhatsApp Selbsthilfe-Community veröffentlicht.

Anmeldung / Kosten:

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Die Teilnahme ist für Mitglieder unserer Selbsthilfe-Community kostenlos. Der Zugangslink darf nicht geteilt werden.

Hilfreicher Link für Eltern:

https://www.anwalt.de/rechtstipps/me-cfs-familienrecht-faelschliche-inobhutnahmen-an-me-cfs-erkrankten-kindern-und-jugendlichen-228150.html

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert