Berlin: NichtGenesenKids vor Ort beim Regierenden Bürgermeister

Im Rahmen seiner Gesprächsreihe "Kai Wegner vor Ort" hatte der Länderbeirat Berlin im Juli die Gelegenheit ihm unseren Verein NichtGenesenKids e. V. und seine Ziele vorzustellen.

Der Länderbeirat Berlin hat am 17. Juli 2024 Kai Wegner im Rahmen seiner Gesprächsreihe “Kai Wegner vor Ort” im Bezirk Pankow getroffen. Die Gesprächsreihe dient dazu, dass Bürger ihre Fragen direkt an den Regierenden Bürgermeister von Berlin stellen können. Diese Gelegenheit haben wir genutzt unseren Verein NichtGenesenKids e. V. und seine Ziele vorzustellen. Wir haben nachgefragt was Berlin medizinisch für die von Post Covid, Post Vac und ME/CFS betroffenen Kinder tut und was im Hinblick auf soziale Teilhabe und Schule getan wird. Wir haben Kai Wegner um seine Unterstützung gebeten, die medizinische Versorgung für die betroffenen Kinder in Berlin zu verbessern, für mehr Aufklärung über die Krankheitsbilder bei Ärzten und Schulinstitutionen zu sorgen und sich bildungspolitisch für angepasste Beschulungskonzepte einzusetzen.

Kai Wegner (links) und Katja Sielemann (rechts)


Dabei haben wir auch unser Erstaunen über die Pressemitteilung des Senats vom 18. Juni 2024 zum Ausdruck gebracht, in der mitgeteilt wird, dass es keine Anhaltspunkte für eine medizinische Unterversorgung bei Betroffenen mit Long Covid in Berlin gäbe.
Zur Begründung werde darauf verwiesen, dass laut der neuen Long Covid Richtlinie vom 9. Mai 2024 die Hausärzte mit der Übernahme der medizinischen Versorgung betraut sind. Ferner wird auf das Long Covid Netzwerk bestehend aus 70 Arztpraxen in Berlin und auf die Charité verwiesen. Wir konnten berichten:

  • dass in diesem Netzwerk bisher kein Kinderarzt, kein Kinderkardiologe und kein Kinderpneumologe beteiligt ist,
  • Kinderärzte sich in der Regel mit Long Covid nicht auskennen oder aus Kapazitätsgründen keine Zeit für eine nähere Befassung finden und,
  • dass für unsere Kinder nicht die Charité (Prof. Dr. Scheibenbogen), sondern das Sozialpädriatische Zentrum der Charité zuständig ist, dass nach eigenen Aussagen inzwischen Wartezeiten von 6 bis 10 Monaten aufruft und seit der Schließung der Long Covid Sprechstunde Ende 2023, kein Konzept zur medizinischen Versorgung der Kinder vorhält

Auch zum Thema Schule haben wir die Probleme geschildert, angefangen mit der fehlenden Aufklärung über die o.g. Erkrankungen bei den verschiedenen Schulinstitutionen und Schulleiterinnen bis hin zum Bedarf angepasster Beschulungsmöglichkeiten für die Kinder.
Zum Ende des Gesprächs konnten wir Herrn Wegner eine Mappe mit Informationsmaterial über die Krankheitsbilder und Probleme, Steckbriefe zahlreicher Berliner Kinder und Jugendlicher und ihren Wünschen für die Zukunft sowie Vorstellungen der Eltern für eine bessere Versorgung übergeben (s. Foto oben).

Silke Heiduk-Bothe (links), Jessica Centner (Mitte) und Katja Sielemann (rechts)

Der regierende Bürgermeister zeigte sich betroffen und sicherte zu, sich mit seiner Bildungssenatorin und der Charité in Verbindung zu setzen. Wir sind gespannt!

[Katja Sielemann / Silke Heiduk-Bothe / Jessica Centner 19.07.2024]

Ergänzende Informationen:


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